Die Ergebnisse der Bundestagswahl
23. Februar 2025
Das vorläufige Ergebnis der Bundestagswahl 2025 steht fest. Die Union wird mit 28,5 Prozent stärkste Kraft, bleibt aber etwas unterhalb den eigenen Erwartungen. Trotzdem wird sie bei Zugewinnen von 4,3 Prozentpunkten aller Voraussicht nach in Person von Friedrich Merz den künftigen Bundeskanzler stellen.
Einen bitteren Wahlabend erlebten die SPD und der bisherige Bundeskanzler Scholz. Mit lediglich 16,4 Prozent und einem Verlust um 9,3 Prozentpunkte gegenüber 2021 gehören sie zu den großen Verlierern der Wahl. Noch schlechter verlief die Wahl aus Sicht der FDP, die mit 4,3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert und gegenüber 2021 7 Prozentpunkte einbüßt. Auch der dritte Partner der ehemaligen Ampel-Koalition, die Grünen, schneiden etwas schlechter ab als bei der letzten Wahl. Sie kommen auf 11,6 Prozent, was gegenüber 2021 einen Verlust von 3 Prozentpunkten bedeutet.
Die AfD darf sich hingegen zu den Gewinnern der Wahl zählen. Sie ist mit 20,8 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der Union, was einer Verdopplung ihres Ergebnisses von vor vier Jahren (+10,4 Prozentpunkte) entspricht.
Große Freude auch bei den Linken, die vor einigen Wochen noch um den Wiedereinzug in den Bundestag gezittert hatten, nun aber mit erreichten 8,8 Prozent und Zugewinnen von 3,9 Prozentpunkten dem künftigen Bundestag wieder in Fraktionsstärke angehören werden.
Dramatisch verlief der Wahlabend aus Sicht des BSW. Lange Zeit schwankten die Hochrechnungen zwischen 4,9 und 5,0 Prozentpunkten. Am Ende verpasst das BSW den Einzug in den Bundestag mit 4,97 Prozent allerdings denkbar knapp.
Die Wahlbeteiligung lag bei 82,5 Prozent und war somit etwas höher als 2021 (74,4 Prozent).
Ergebnisse aller Parteien
Ergebnistabelle: Erststimmen und Zweitstimmen
Ergebnistabelle: Erststimmen und Zweitstimmen
Wer lag in welchem Wahlkreis vorne, wer schaffte es über die Landesliste in den Bundestag, und lag die Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg wieder über dem bundesweiten Durchschnitt? Gesammelte Ergebnisse zur Bundestagswahl aus baden-württembergischer Sicht auf dieser Seite.

Wer wählte wie?
Wahlverhalten und Wahlbeteiligung
Wählen Frauen anders als Männer? Welche Parteien sind bei Erstwählenden beliebt? Welche Altersgruppen haben die höchste Wahlbeteiligung? Und welche Erkenntnisse liefert ein Blick auf die Wählerwanderung? Hier finden Sie die wichtigsten Statistiken zur Wahl.
Nach der Bundestagswahl 2025 ist die Zahl der Koalitionsoptionen überschaubar. Am wahrscheinlichsten ist nach Stand der Dinge eine Zweier-Koalition aus Union und SPD. Rechnerisch möglich, politisch allerdings eher unwahrscheinlich, ist auch eine Koalition zwischen der Union und der AfD. Für ein schwarz-grünes Bündnis gibt es keine parlamentarische Mehrheit. Selbiges gilt für eine rot-grün-rote Koalition.
Interessant: Dass es überhaupt für ein Bündnis zwischen Union und SPD reicht, ist u.a. dem äußerst knappen Scheitern des BSW an der Fünf-Prozent-Hürde (4,97 Prozent) geschuldet. Wäre das BSW mit 5,0 Prozent knapp in den Bundestag eingezogen, hätte es für eine Koalition aus Union und SPD keine Mehrheit gegeben. In diesem Fall hätte die Union – wenn sie keine Koalition mit der AfD bilden möchte – wohl ein Bündnis mit SPD und Grünen formen müssen.
Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung bei dieser Bundestagswahl erreichte mit 82,5 Prozent einen neuen Höchststand seit der deutschen Einheit und ist im Vergleich zur letzten Wahl deutlich gestiegen (2021: 76,4 Prozent). Dagegen ist der Anteil der Briefwähler:innen nach aktuellen Schätzungen auf 36,5 Prozent gesunken (2021: 47,3 Prozent) (Quelle: ARD/Infratest dimap). Ein möglicher Grund hierfür ist der vorgezogene Termin der Wahl.
Regional zeichnen sich Unterschiede in der Wahlbeteiligung ab: Den höchsten Wert verzeichnet Bayern mit 84,5 Prozent, während Sachsen-Anhalt mit 77,7 Prozent die niedrigste Wahlbeteiligung aufweist. In Baden-Württemberg gaben 83,4 Prozent der Wahlberechtigen ihre Stimme ab (Quelle: die Bundeswahlleiterin).
Ergebnisse bisheriger Bundestagswahlen seit 1949
Den 21. Deutschen Bundestag wählen die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik Deutschland am 23. Februar 2025. Wie endeten die vorangegangenen 20 Wahlen – bis einschließlich 1987 noch im geteilten und seither im wiedervereinigten Deutschland? Die unten stehende Grafik gibt Aufschluss.
Übrigens: Die Wahl 2025 ist bereits die vierte vorgezogene Bundestagswahl in der Geschichte der Bundesrepublik. Die vorangegangenen drei fanden 1972, 1983 und 2005 statt. Mehr über die Hintergründe erfahren Sie unter diesem Link.
Abgeordnete im Bundestag
Wer zieht in den Bundestag ein?
Einen Überblick über die gewählten Abgeordneten des Deutschen Bundestages sowie Informationen zu deren Biografien gibt es auf der Seite des Deutschen Bundestages.
Frauenanteil bei knapp einem Drittel
Der Frauenanteil im neuen Bundestag geht leicht zurück und liegt bei knapp einem Drittel. Nach der vorläufigen Sitzverteilung werden künftig noch 32,4 Prozent der Abgeordneten weiblich sein. Von insgesamt 630 Sitzen entfallen demnach 426 auf Männer und 204 auf Frauen. Nach der Bundestagswahl 2021 lag der Frauenanteil noch bei 34,8 Prozent, 2017 betrug er 31 Prozent.
Der höchste Anteil weiblicher Abgeordneter findet sich bei Bündnis 90/Die Grünen mit 61,2 Prozent (2021: 58,5 Prozent), der niedrigste bei der AfD mit 11,8 Prozent (2021: 13,3 Prozent). Der Frauenanteil bei der Linken 56,2 Prozent (2021: 53,9 Prozent), bei der SPD 41,7 Prozent (2021: 41,8 Prozent), bei der CSU 25 Prozent (2021: 22,2 Prozent) und bei der CDU 22,6 Prozent (2021: 23,8 Prozent).
Quelle: Bundestag
Durchschnittsalter der Abgeordneten sinkt leicht
Der neue Bundestag ist im Durchschnitt 47,1 Jahre alt – und damit geringfügig jünger als nach der vergangenen Wahl 2021 (47,3 Jahre). Frauen sind mit durchschnittlich 44,8 Jahren jünger als ihre männlichen Kollegen, die im Schnitt 48,2 Jahre alt sind. Das höchste Durchschnittsalter weist die AfD mit 50,7 Jahren auf, gefolgt von der CSU mit 48,3 Jahren. Am jüngsten sind die Abgeordneten der Linken mit 42,2 Jahren, knapp dahinter liegt Bündnis 90/Die Grünen mit 42,3 Jahren.
Die Altersspanne im Bundestag reicht von 23 bis 84 Jahre. Der jüngste Abgeordnete ist Luke Hoß (Die Linke), der über die bayerische Landesliste ins Parlament einzog. Nur ein Jahr älter - und damit zweitjüngstes Mitglied des Bundestags - ist seine Fraktionskollegin Zada Salihović (24 Jahre), die über die sächsische Landesliste ein Mandat erhielt.
Der älteste Abgeordnete ist Dr. Alexander Gauland (AfD, 84 Jahre), der den Wahlkreis Chemnitz gewann. Zweitältester ist Dr. Gregor Gysi (Die Linke, 77 Jahre), direkt gewählt in Berlin-Treptow-Köpenick. Gysi ist mit mehr als 30 Jahren im Bundestag aber der dienstälteste Abgeordnete und dürfte daher als Alterspräsident die konstituierende Sitzung eröffnen (mehr Informationen dazu hier).
Quelle: Bundestag
Berufliche Herkunft der Abgeordneten
Ein Blick auf die berufliche Herkunft der 630 Abgeordneten zeigt deutliche Schwerpunkte: Die mit Abstand größte Gruppe kommt aus dem Bereich „Unternehmensorganisation, Recht und Verwaltung“ – 459 Parlamentarier:innen sind hier laut Bundeswahlleiterin verortet.
Auf Platz zwei folgen Gesundheits-, Lehr-, Sozial- und Erziehungsberufe mit 45 Abgeordneten, knapp dahinter liegt das Feld „Sprache, Literatur, Gesellschaft, Wirtschaft, Medien, Kultur“ mit 44 Personen.
Nur 20 Abgeordnete stammen aus Produktions- und Fertigungsberufen, 16 aus dem Bereich kaufmännische Dienstleistungen, Vertrieb, Tourismus. Zu den „sonstigen Berufen“ – darunter Studierende, Auszubildende und Rentnerinnen sowie Rentner – zählt die Bundeswahlleiterin 15 Abgeordnete.