Bundestagswahl 2025 in Baden-Württemberg

Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wird auch in Baden-Württemberg entschieden. Im aktuellen, 20. Bundestag, kommen immerhin 102 der 733 Abgeordneten aus dem Bundesland. Das Ergebnis im Südwesten hat also großes Gewicht auch für den bundesweiten Wahlausgang. Nicht zuletzt wird das Wahlergebnis in „The Länd“ aber auch ein wichtiger Fingerzeig vor der Landtagswahl, die voraussichtlich im Frühjahr 2026 in Baden-Württemberg stattfindet.

Wer holt die meisten Zweitstimmen?

Bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 war Baden-Württemberg das einzige Bundesland neben Bayern, in dem die Union die Mehrheit der Zweitstimmen holte. Kann die CDU diesen Spitzenplatz verteidigen? Andererseits: Die erzielten 24,8 Prozent waren das schlechteste Ergebnis, das die CDU in Baden-Württemberg jemals einfuhr, wie ein Blick in die Geschichte zeigt.

Die SPD dagegen verpasste zwar im Südwesten anders als bundesweit den Sieg, erzielte aber mit 21,6 Prozent immerhin ihr bestes Ergebnis seit der Schröder-Zeit. Und die Grünen, die bundesweit sogar mit Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin angetreten waren, kamen mit 17,2 Prozent immerhin auf ihr bestes Landesergebnis jemals bei einer Bundestagswahl. Dennoch blieben sie weit unter den 32,6 Prozent, die sie noch bei der baden-württembergischen Landtagswahl im selben Jahr geholt hatten.

 

Wer gewinnt welchen Wahlkreis?

Die CDU-Kandidat:innen gewannen bei der Bundestagswahl 2021 zwar immerhin 33 der 38 Wahlkreise. Allerdings war die Tatsache, dass fünf Wahlkreise an andere Parteien gingen (die Grünen gewannen die Wahlkreise Stuttgart I, Karlsruhe-Stadt, Heidelberg, Freiburg, die SPD gewann in Mannheim) für Südwest-Verhältnisse schon bemerkenswert: Zuletzt hatte die CDU bei der Bundestagswahl 2009 einen Wahlkreis in Baden-Württemberg nicht direkt gewonnen (damals ging Freiburg an die SPD).

 

Auch hier ist also die Frage, in welche Richtung sich der Trend fortsetzt. Allerdings erhält bei dieser Bundestagswahl nicht, wie in der Vergangenheit, jede:r Wahlkreissieger:in auch automatisch ein Bundestags-Mandat. Vielmehr muss nach dem neuen Wahlrecht der Sieg in einem Wahlkreis durch das Zweitstimmen-Ergebnis gedeckt sein. Unter diesen Links informieren wir über das Wahlsystem und die Sitzberechnung bei der Bundestagswahl.

Wer steht an der Spitze der Landeslisten?

Auch an der Spitze der Partei-Landeslisten gibt es Bewegung. Eine hohe Platzierung auf der Liste verbessert die Chancen der Kandidat:innen, ins Parlament einzuziehen. Aber allein von den derzeit im Bundestag vertretenen Parteien müssen mindestens drei eine neue Spitzenkandidatin oder einen neuen Spitzenkandidaten suchen:

Bei der CDU beispielsweise stand bei der Wahl 2021 zum insgesamt neunten Mal Wolfgang Schäuble auf Platz 1 der Landesliste. Doch der Rekord-Parlamentarier, der mehr als 50 Jahre lang im Bundestag vertreten war und stets das Direktmandat im Wahlkreis Offenburg gewann, verstarb im Dezember 2023. Stattdessen steht nun Thorsten Frei (Schwarzwald-Baar) an der Spitze.

Die Grünen  haben wie schon 2021 erneut Franziska Brantner (Heidelberg) auf den ersten Listenplatz nominiert. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der bei der Wahl 2021 noch auf Platz 2 der Landesliste stand, will seine Partei nun bei der Landtagswahl 2026 als Spitzenkandidat in den Wahlkampf führen. Er kandidiert daher nicht erneut für den Bundestag.

Ein Wechsel stand bei der FDP an. Denn der bisherige Spitzenkandidat Michael Theurer schied im September 2023 aus dem Bundestag aus. Am 23. November 2024 hat die FDP in Kalrsruhe daher Generalsekretärin Judith Skudelny auf Listenplatz 1 gewählt.

Bei der Linkspartei entschied die Landesvertreter:innenversammlung am 21. Dezember 2024 in Leinfelden-Echterdingen, Sahra Mirow auf Listenplatz 1 zu setzen. Sie folgte auf den bisherigen Spitzenkandidaten Bernd Riexinger, der nicht mehr für den Bundestag kandidierte.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht geht bei seiner ersten Bundestagswahl mit Jessica Tatti als baden-württembergische Spitzenkandidatin ins Rennen.

Die AfD dagegen zieht erneut mit Bundessprecherin Alice Weidel, die auch die Bundespartei als Kanzlerkandidatin in den Wahlkampf führt, als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf in Baden-Württemberg.

Die SPD hat am 15. Dezember in Schwäbisch Gmünd ihre Landesliste aufgestellt. Dabei wurde erneut Parteichefin Saskia Esken auf Platz 1 gewählt.

Wer steht an der Spitze?

Die Spitzenkandidierenden im Südwesten der im Bundestag vertretenen Parteien.

Mehr Informationen

Wie viele Parteien treten an?

16 Parteien werden am 23. Februar 2025 in Baden-Württemberg auf dem Stimmzettel stehen. Das ist deutlich weniger als zuletzt, was wohl hauptsächlich an den verkürzten Fristen vor der vorgezogenen Bundestagswahl liegen dürfte. Fünf weitere Parteien hatten ebenfalls eine Landesliste eingereicht, waren jedoch aus formalen Gründen nicht zugelassen worden. 

Von diesen Parteien treten aber nicht immer alle auch mit eigenen Bewerber:innen in den Wahlkreisen an – oder zumindest nicht in allen Wahlkreisen. Umgekehrt gibt es auch in einzelnen Wahlkreisen immer wieder Einzelbewerberinnen und -bewerber.

Zuletzt war die Zahl der teilnehmenden Parteien immer weiter angestiegen: 2013 standen noch 20 Parteien auf dem Stimmzettel, bei der Wahl 2017 waren es 21. Im Jahr 2021 bewarben sich sogar 24 Parteien um die Stimmen der Wählerinnen und Wähler.

Zur Übersicht aller Parteien, die 2025 in Deutschland an der Bundestagswahl teilnehmen.

Nach oben

Autor: Internetredaktion LpB BW, Stand: Februar 2025

Cookieeinstellungen
X

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen auf unseren Websites Cookies. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, eine komfortable Nutzung diese Website zu ermöglichen. Einige Cookies werden ggf. für den Abruf eingebetteter Dienste und Inhalte Dritter (z.B. YouTube) von den jeweiligen Anbietern vorausgesetzt und von diesen gesetzt. Gegebenenfalls werden in diesen Fällen auch personenbezogene Informationen an Dritte übertragen. Bitte entscheiden Sie, welche Kategorien Sie zulassen möchten.